Pressemitteilung des EAK Böblingen zum aktuellen Kriegsgeschehen in Israel
„Wir treten dem neu aufkeimenden Antisemitismus entschieden entgegen“, betont Christian
Herrmann. Anlässlich der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten unterstreicht er als
Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU, Kreisverband Böblingen, die
eindeutige Unterstützung Israels und des Judentums. Näher erklärt er dazu:
„Am 7. Oktober 2023 wurden über 1.400 israelische Zivilisten von Hamas-Terroristen getötet.
Es war der dunkelste Tag in der jüdischen Geschichte seit dem Holocaust. Nicht nur die Zahl
der Toten, sondern auch das Wie ihrer Ermordung erreicht eine bis dahin nicht gekannte
Dimension. Die Details der bestialischen Grausamkeit sind nicht zu ertragen. Hinzu kommen
zahlreiche Vergewaltigungen und die Verschleppung von 239 Geiseln.
Der Hass auf Juden und auf Israel artikuliert sich auch in sog. ‚Pro-Palästina-
Demonstrationen‘ in der westlichen und in der arabischen Welt. Boykott-Aufrufe gegen alles,
was jüdischen Ursprungs ist, sind erschütternd. Auch die UN-Resolution A/ES-10/L.25
verweigerte die klare Benennung von Tätern und Opfern. Das Existenzrecht Israels wird
lautstark vom türkischen Präsidenten und vielen anderen verneint. Juden haben in
Deutschland und weltweit Angst, sich in der Öffentlichkeit zu bewegen.
In dieser Situation stellen wir uns als Evangelischer Arbeitskreis der CDU, Kreisverband
Böblingen, solidarisch an die Seite Israels und der Juden. Wir tun dies ohne Wenn und Aber.
Nur so wird der Terror unzweideutig verurteilt. Ratschläge zum Wie der völkerrechtlich
legitimen militärischen Reaktion Israels verbieten sich aus der Ferne. Dafür ist die Situation
zu komplex. Es steht aber fest: Israels Armee hat nie gezielt Zivilisten angegriffen, sondern
diese so weit als möglich zu schonen versucht. Nicht nur die verschleppten Israelis, auch die
Palästinenser im Gaza-Streifen sind Geiseln der Hamas. Ein abstrakter, weltfremder
Pazifismus nähme in dieser Situation die Vernichtung Israels in Kauf.“
Dazu wird eine theologische Fundierung ergänzt:
„Als Christen wissen wir auch um die geistliche Dimension des Konflikts. Der Antisemitismus
begegnet als Kehrseite der Erwählung Israels. In Abraham und seinen Nachkommen ‚sollen
gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden‘. Die ‚Gründungsurkunde‘ der besonderen
Stellung Israels in 1. Mose 12,1-3 verheißt: ‚Ich will segnen, die dich segnen‘. Dort wird aber
auch damit gerechnet, dass es Menschen geben wird, die Israel ‚verfluchen‘. Deswegen steht
Israel unter dem besonderen Schutz Gottes. Die Wallfahrt der Völker nach Jerusalem am
Ende der Zeit, um dort Weisung von Gott zu empfangen, ist Gegenstand biblischer Prophetie
(Jesaja 2,1-4; Micha 4,1-3). Die christlichen Wurzeln der europäischen Kultur wären ohne das
Judentum nicht zu verstehen und nicht zu erklären. Die jüdische Herkunft Jesu Christi als des
erwarteten Messias wird betont (Matthäus 1,1ff.). Das Neue Testament knüpft an das Alte
Testament an und verkündet die Erfüllung seiner Verheißungen (z.B. Matthäus 21,4: ‚damit
erfüllt würde, was gesagt ist …‘). Die Christen wurden sozusagen in den ‚edlen Ölbaum‘ Israel
‚eingepfropft‘ (Römer 11,24).
Der Antisemitismus reicht tiefer und weiter zurück als der Nahostkonflikt seit 1948.“
Christian Herrmann fordert im Namen des EAK Böblingen konkrete politische Maßnahmen
gegen den Antisemitismus in Baden-Württemberg und Deutschland:
- „Antisemitische Straftaten dürfen nicht mehr pauschal dem Rechtsextremismus
zugeordnet werden. Vielmehr muss eindeutig dokumentiert werden, welche dieser
Taten aus dem rechtsextremen, muslimischen, linken oder sonstigen
weltanschaulichen Bereich stammen.
- Die Ampelregierung in Berlin muss dafür sorgen, dass Deutsche, die Antisemitismus
propagieren, das Existenzrecht Israels in Frage stellen oder damit verbundene
Straftaten begehen, juristisch belangt werden. Menschen ohne deutschen Pass
müssen konsequent mit ausländerrechtlichen Maßnahmen konfrontiert werden.
- Die Bundesregierung soll künftig konsequent gegen einseitig Israel verurteilende
Resolutionen der UNO stimmen. Enthaltung und diplomatische Rücksichtnahmen
sind hier keine Option.“